Großbritannien: Jaguar-Chef bemängelt Netzwerk
Nicht nur wir hier in Deutschland haben nach wie vor mit dem mangelhaften Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur zu kämpfen. Beinahe überall in Europa, mal abgesehen von den nordischen Ländern und in weiten Teilen Frankreich, kommen Besitzer eines Elektroautos noch immer zu kurz, wenn es um mögliche Ladesäulen und somit Tankplätze im öffentlichen Raum geht. Nun hat sich auch Rawdon Glover via Autocar zu dieser Thematik geäußert, der als Jaguar-Chef für den britischen Raum verantwortlich ist. In einem Interview mit dem englischen Automobilmagazin sprach er über die aktuelle Situation, mögliche Verbesserung in naher Zukunft sowie die Folgen, die der Mangel an Ladepunkten und Serviceangeboten vor potenziellen Käufern mit sich bringen würde.
Kurz gesagt: Die britische Ladeinfrastruktur hält aktuelle und zukünftige Besitzer indirekt zurück, wenn es um den Wechsel vom Benziner hin zum Stromer geht. Viele Interessenten würden ihm zufolge nach wie vor darauf warten, dass das Ladenetz dichter und simpler zugänglich wird, bevor sie sich ein elektrisch betriebenes Fahrzeug zulegen. Wirklich festmachen könne man die Problematik aber an keiner Instanz, im Prinzip stünden alle Beteiligten gleichermaßen in der Bringschuld und müssten nun konstruktiv und zusammen daran arbeiten, das Netz so schnell und leistungsstark wie möglich umfassend zu erweitern. Zwar würden die E-Auto-Verkäufe im Hause Jaguar stetig wachsen, hätte Glover dennoch häufig auch Kontakt zu abwartenden Interessenten, die sich lieber an der aktuellen Situation orientieren würden. Mit dem Jaguar I-Pace ging vergangenen Herbst der erste Stromer des Unternehmens in Serie und erfreut sich bereits jetzt großer Beliebtheit innerhalb Europas.
Wir brauchen absolut dringend eine dichtere Infrastruktur, vor allem im Hinblick auf die "Road to Zero"-Ansprüche der Regierung - zuerst sollten wir aber deutlich effektiver mit dem Wenigen arbeiten, was bereits vorhanden ist.
Jaguar-Chef Rawdon Glover via Autocar