Neues Fraunhofer-Projekt für stabilere Netze
Mal davon abgesehen, dass man sich seitens der Netzbetreiber aktuell immer öfter gelassen zeigt, wenn es um den Ausbau der Elektromobilität geht, werden die Kritikerstimmen immer lauter. Wie soll ein Stromnetz, das ohnehin schon jetzt mit Schwankungen und Ausfällen zu ringen hat, wachsende Elektroautozahlen auffangen können? Dieser Frage geht nun das Fraunhofer IFF in Magdeburg nach und startet ein Forschungsprojekt mit dem Ziel, Elektrofahrzeuge als Unterstützung für die öffentlichen Stromnetze zu verwenden.
Bleiben die Netzkapazitäten so wie sie sind, ist ein intelligentes Lademanagement für die Elektrofahrzeuge unumgänglich. Das eröffnet uns aber zugleich viele Chancen, die Netze künftig aktiv zu managen und mit Hilfe der Fahrzeuge und Ladeinfrastrukturen in kritischen Situationen zu stabilisieren.
Fraunhofer IFF-Energienetzexperte Prof. Przemyslaw Komarnicki via Pressemitteilung
Demnach arbeitet das Institut gemeinsam mit Krebs' engineers GmbH und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg an einer Lösung, die im besten Fall einen Gewinn für alle Seiten darstellen soll. Kurz und knapp ausgedrückt: Elektrofahrzeuge sollen der jeweils aktuell verfügbaren Strommenge nach ihre Ladezyklen anpassen können, um das Netz zu entlasten und effektiv zu nutzen. Ist das Netz ohnehin stark ausgelastet, sollen Fahrzeuge, die via Ladekabel mit diesem verbunden sind, weniger bis gar keine Energie abzapfen. Die Lösung, um dieses Ziel zu erreichen, stellen spezielle Lademanagementsysteme dar, die das Forschungsensemble in Magdeburg nun erarbeitet.